Das Kniegelenk (lat.: Articulatio genus) ist das größte Gelenk im menschlichen Körper. Genau genommen handelt es sich um ein aus zwei Einzelgelenken zusammengesetztes Gelenk: Das Kniescheibengelenk besteht aus dem distalen Ende des Oberschenkelknochens und der Kniescheibe und ist ein so genanntes Schlittengelenk. Das Kniekehlgelenk verbindet Oberschenkelknochen und Schienbeinkopf und ist für die eigentliche Beugung des Knies verantwortlich; es wird als so genanntes Drehscharniergelenk bezeichnet.
Im Kniegelenk befinden sich zwei scheibenförmige Knorpelflächen, der Innen- und Außenmeniskus. Die Menisken verhindern das direkte aufeinander reiben des Oberschenkelknochens auf dem Schienbein, gleichen bestehende Inkongruenzen zwischen den Gelenkflächen aus und vergrößern die Kontaktfläche zwischen den Knochenendflächen. Die Stabilität des Kniegelenkes wird durch das an der Außenseite liegende innere und äußere Seitenband sowie den innen liegenden vorderen und hinteren Kreuzband gewährleistet. Die Gelenkkapsel und die umgebenden Muskulatur unterstützten das Kniegelenk.
Kniegelenksarthrose, oder Gonarthrose, bezeichnet eine Verschleißerkrankung, bei der die knorpeligen Gelenkflächen deutlich stärker als dem Alter entsprechend abgenutzt sind. Übermäßige Belastung, das Vorliegen von Osteoporose und angeborene Fehlstellungen können Arthrose hervorrufen. Sie kann aber auch als Folge einer Sportverletzung (bspw. Meniskus- oder Kreuzbandverletzung) oder einer Gelenkentzündung entstehen.
Typische Symptome sind Anlauf- und Belastungsschmerz. Häufig treten auch Gelenkgeräusche aufgrund der zunehmenden Unebenheiten des Gelenkknorpels auf.
Vorderes und hinteres Kreuzband kreuzen sich im Knie. Gemeinsam mit anderen Bändern sorgen sie für die Stabilität des Kniegelenks und verhindern, dass der Oberschenkel sich innerhalb des Knies nach vorn und hinten schieben kann.
Ein Kreuzbandriss tritt häufig als Sportverletzung auf und entsteht bei plötzlicher und kräftiger Überdrehung des Gelenks. In den meisten Fällen ist das vordere Kreuzband betroffen.
Typisch auftretende Symptome sind eine deutliche Schwellung des Knies einhergehend mit starken Schmerzen; aufgrund einer Blutergussbildung ist zunächst keine vollständige Streckung und Beugung möglich.
Meniskus bezeichnet einen halbmondförmigen Knorpel im Kniegelenk. Man unterscheidet zwischen Innenmeniskus (Meniscus medialis) und Außenmeniskus (Meniscus lateralis). Der Meniskus unterstützt die Kraftübertragung von Oberschenkel auf Schienbein, indem er deren Kontaktfläche vergrößert. Zudem gleicht er Unebenheiten im Kniegelenk aus.
Meniskusverletzungen entstehen in der Regel bei einer kräftigen Verdrehung des Gelenks, typischerweise beim Sport, oder aber durch dauerhafte Überbeanspruchung. Der Meniskus unterliegt im Laufe der Zeit jedoch auch degenerativen Veränderungen (Verschleißerscheinungen).
Längerfristige Folge von Meniskusschäden ist Kniegelenksarthrose.
Die Knochenflächen im Kniegelenk sind von Knorpel überzogen. Dieser ist glatt und elastisch und schützt die darunter liegenden Knochenstrukturen. Als ‚Gleitschicht’ sorgt er für reibungsfreie Bewegungen des Kniegelenks.
Strukturelle Knorpelschäden treten häufig auf. Risikofaktoren für deren Entstehung sind falsche Belastung oder Überbelastung, Übergewicht, Bewegungsmangel oder Fehlstellungen der Beine (X-Beine, O-Beine). Ein Kniegelenksknorpelschaden wird häufig durch kräftiges Verdrehen des Gelenks bei Sport-, Verkehrs- oder Arbeitsunfällen verursacht.
Je nach Ausmaß der vorliegenden Schäden ist das Gelenk in seinen Bewegungsmöglichkeiten eingeschränkt, bis hin zu einer Blockade des Gelenks. Zudem führt dies häufig zu starken Schmerzen und Gelenkschwellungen.
Da Knorpel ab dem Erwachsenenalter nicht mehr nachwächst, sind die Schäden irreversibel.
Es ist möglich, dass es nach einem gewissen Zeitraum nach dem ursprünglichen Eingriff zu einer Lockerung des Implantats im Gelenk kommt. Dauernde Bewegung zwischen Unterschenkel- und Oberschenkelkomponente der Knieendoprothese führt zu einem Verschleiß der Kunststoff- und Keramikanteile des Implantats. Dabei gelangen kleine Abriebpartikel in die Grenzzone zwischen Knochen und Implantat und bewirken schließlich eine Lockerung der Prothese. Zudem unterliegen die Knochenstrukturen altersbedingten Veränderungen, die ebenfalls ursächlich für eine Lockerung sein können.
Typische Symptome einer gelockerten Endoprothese sind Schmerzen und Beeinträchtigung der Funktionalität des Gelenks. Unter Umständen ist dann eine Wechseloperation zum Austausch der Knieendoprothese erforderlich.
Das Hüftgelenk (lat.: Articulatio coxae) ist nach dem Kniegelenk das zweitgrößte Gelenk des Menschen. Es wird aus dem Oberschenkelkopf (Caput femoris) und der Gelenkspfanne, die sich aus Teilen des Darmbein (Os ilium), Schambein (Os pubis) und Sitzbein (Os ischii) zusammensetzt, gebildet.
Die starken Belastungen, denen das Gelenk ausgesetzt ist, sowie die vielfältigen Bewegungsmöglichkeiten erfordern eine besondere Stabilisierung: die umhüllende Gelenkkapsel sowie der zugehörige Bandapparat sind die jeweils stärksten des menschlichen Körpers.
Hüftgelenksarthrose, auch als Coxarthrose bezeichnet, ist eine degenerative Erkrankung des Hüftgelenks, bei der die Knorpelschichten verschleißen. Die darunter liegenden Knochen werden folglich einer verstärkten mechanischen Belastung ausgesetzt. Durch die zunehmende Zerstörung des Gelenkknorpels werden letztlich auch die anderen Gelenkstrukturen (Kapsel, Knochen und dazugehörige Muskulatur) geschädigt. Dies ist häufig schmerzhaft und als Folge können zu Gelenkverformungen entstehen.
Ursachen für Hüftgelenksarthrose sind unter anderem Abnutzungserscheinungen, angeborene Fehlstellungen (Dysplasie), Unfälle (bspw. Schenkelhalsfraktur), Infektionen oder aber auch entzündliche Gelenkerkrankungen.
Hüftgelenksdysplasie bezeichnet eine Fehlbildung (griechisch: dysplasie) des Hüftgelenks. Da die Gelenkpfanne bei Betroffenen zu flach ausgebildet ist, hat der Oberschenkelkopf unzureichenden Halt und kann bei Bewegungen oder Belastung aus der Pfanne rutschen. Diese abnorme Beweglichkeit führt zu einer Reizung der überaus schmerzempfindlichen Knochenhaut des Pfannenrandes.
Es ist möglich, dass es nach einem gewissen Zeitraum nach dem ursprünglichen Eingriff zu einer Lockerung des Implantats im Gelenk kommt. Dauernde Bewegung zwischen Gelenkkugel und Pfanne der Hüftendoprothese führt zu einem Verschleiß der Kunststoff- und Keramikanteile des Implantats. Dabei gelangen kleine Abriebpartikel in die Grenzzone zwischen Knochen und Implantat und bewirken schließlich eine Lockerung der Prothese. Zudem unterliegen die Knochenstrukturen altersbedingten Veränderungen, die ebenfalls ursächlich für eine Lockerung sein können.
Typische Symptome einer gelockerten Endoprothese sind Schmerzen und eine Beeinträchtigung der Funktionalität des Gelenks. Unter Umständen ist dann eine Wechseloperation zum Austausch der Hüftgelenksendoprothese erforderlich.
Der Fuß (lat.: pes) besteht aus 26 Knochen, die über 33 Gelenke miteinander verbunden und durch über eine Vielzahl von Bänder zusammengehalten werden. Er weist somit eine hohe anatomische und funktionale Komplexität auf. 20 Muskeln mit ihren starken Sehnen sorgen für die Bewegung und für festen Stand.
Der Fuß setzt sich zusammen aus den Zehen (Digitii), dem Mittelfuß (Metatarsus), der Fußwurzel (Tarsus), dem Fußrücken (Dorsum pedis) und der Fußsohle (Planta pedis). Der hintere abschließende Teil des Fußes bildet die Ferse. Bei der Fußmuskulatur wird zwischen zwei Muskelgruppen unterschieden: die so genannten langen Fußmuskeln befinden sich am Unterschenkel, die kurzen Fußmuskeln am eigentlichen Fußskelett.
Das Fußgewölbe, bestehend aus Längs- und Quergewölbe, entsteht durch Zusammenwirken der Fußmuskulatur und des hier befindlichen Bandapparates und ist für die Funktionalität des Fußes von herausragender Bedeutung. Durch die Gewölbestruktur wird das Körpergewicht hauptsächlich auf Ferse, Großzehen- und Kleinzehengrundgelenk verteilt. Die Fußsohle übernimmt aufgrund eines Fettpolsters die Funktion eines Stoßdämpfers.
Eine Vielzahl von Nerven versorgen die Haut, Muskeln und Sehnen des Fußes. Dadurch können Druck, Temperatur, Dehnungszustand der Muskulatur und der Sehnen gefühlt werden. Der Fuß wird so zu einem sensiblen Organ, das Unebenheiten erkennt, Wärme und Kälte spürt, einen weichen von einem harten Untergrund und einen spitzen vom stumpfen Gegenstand unterscheiden kann.
Hallux valgus ist die Bezeichnung für den pathologischen Schiefstand der Großzehe im Grundgelenk. Verursacht wird diese Erkrankung häufig durch Überbelastung oder genetische Veranlagung; auch das regelmäßige Tragen spitz zulaufender Schuhe mit hohem Absatz begünstigt die Entstehung.
Bei Vorliegen eines Hallux valgus wird die Großzehe immer weiter nach außen (von der Körpermitte weg) gezogen und das Mittelfußköpfchen verdickt sich deutlich. Die typischen Beschwerden am Großzehenballen sind mechanische Reizungen, Schwielenbildung sowie die Entwicklung eines Schleimbeutels, der häufig zu schmerzhaften Entzündungen führt.
Hallux rigidus bezeichnet eine schmerzhafte Versteifung des Großzehengrundgelenks, welche nahezu immer mit einer Arthrose einhergeht. Als Symptome treten häufig Schwellungen, Überwärmungen und Druckschmerzen auf.
Da eine Versteifung des Gelenkes die normale Abrollbewegung behindert, weisen Patienten mit dieser Erkrankung ein typisches Gangbild auf: sie rollen beim Gehen meist über den Außenfuß ab.
Bei Krallenzehen und Hammerzehen handelt es sich um Fehlstellungen der Zehen. Sie treten häufig in Verbindung mit einem Spreizfuß oder einer Hallux valgus-Erkrankung auf.
Der Hammerzeh bezeichnet eine fixierte Beugung des Zehenendgelenkes. Unter einem Krallenzeh versteht man eine Abweichung im Zehengrundgelenk, die zu einer krallenförmigen Beugung des Zehs nach unten führt.
Beide Fehlstellungen verursachen Hautreizungen, Entzündungen, Schwielenbildung und teilweise starke Schmerzen.
Der Begriff Fußdeformitäten umfasst allgemein Verformungen der Füße. Sie können sowohl angeboren als auch im Laufe des Lebens erworben sein.
Typische Beispiele sind: Senkfuß, Spreizfuß, Knickfuß, Plattfuß, Hohlfuß, Spitzfuß, Hackenfuß und Klumpfuß.
Das Morton Neurom bezeichnet eine besondere Form des Vorfußschmerzes, die durch eine Nervenreizung der zu versorgenden Nerven der Zehen einhergeht. Typischerweise tritt diese zwischen der dritten und vierten Zehe auf.
Ausgelöst durch Irritationen bildet sich in Höhe der Grundgelenke dieser betroffenen Zehen ein Knoten aus Nervenzellen und Nervenfasern. Häufig kann ein schmerzverursachender Schleimbeutel zusätzlich an dieser Stelle entstehen.
Die mit dieser Erkrankung in diesem Zusammenhang stehenden typischen Beschwerden sind ein Einschlafen des Vorderfußes oder der Zehen sowie Schmerzen in diesem Bereich.
Metatarsalgie ist ein Sammelbegriff für am Mittelfuß (Metatarsus) auftretende belastungsabhängige Schmerzen, die den zweiten bis fünften Mittelfußknochen betreffen und denen eine fehlerhafte Lastverteilung der Mittelfußköpfchen untereinander vorliegt. Umgangssprachlich werden diese auch als Spreizfußbeschwerden bezeichnet.
Begünstigt wird die Entstehung einer Metatarsalgie unter anderem durch das Vorliegen eines Hallux valgus, einer Hammer- bzw. Krallenzehe. Auch eine Überlänge des zweiten und/oder dritten Mittelfußknochens kann ursächlich sein. Letztendlich führen die meisten Erkrankungen des Vorfußes zu einer Metatarsalgie.
Typische Beschwerden einer Metatarsalgie sind Schmerzen sowie eine ausgeprägte Schwielenbildung in dem betroffenen Bereich. Führen konservative Behandlungsmethoden zu keiner dauerhaften Linderung der Beschwerden, sind operative Verfahren angeraten.
Das Schultergelenk (lat.: Articulatio humeri) setzt sich aus Oberarmkopf (Caput humeri) und dem Schulterblatt (Scapula) zusammen. Die Führung und Absicherung des gelenkes erfolgt hauptsächlich durch die maschenartig umschließende Muskulatur, der sogenannten Rotatorenmanschette. Der zugehörige Bandapparat, bestehend aus drei Bändern und ist vergleichsweise schwach ausgebildet. Das Schulterblatt wird über das Schlüsselbein (Clavicula) mit dem Brustkorb verbunden.
Das Schultergelenk ist das beweglichste Kugelgelenk des menschlichen Körpers. Bewegungen in allen drei Achsen (transversal, sagittal und vertikal) sind möglich. Durch traumatische oder degenerative Ereignisse kann das Schultergelenk in seiner Funktion beeinträchtigt werden, was zu Bewegungseinschränkungen mit erheblichen Schmerzen führen kann.
Arthrose bezeichnet den zunehmenden Verlust des Gelenkknorpels. Dies kann durch altersbedingte Verschleißprozesse, Durchblutungsstörungen in der entsprechenden Region oder durch unzureichend ausgeheilte Schultergelenksbrüche verursacht werden.
Folgen der Schultergelenksarthrose sind eine Verformung des Gelenks, die zu einem Abbau der Muskulatur führt. Die Bewegungsmöglichkeiten werden stark eingeschränkt. Zunächst ist hiervon typischerweise die Drehbewegung des Arms und das Anheben über Schulterhöhe betroffen. Im weiteren Verlauf greifen diese Einschränkungen auf alle Bewegungen über und letztlich resultiert eine Versteifung des Schultergelenks.
Unter einer Rotatorenmanschettenruptur versteht man den teilweisen oder vollständigen Riss einer einzelnen oder aber mehrerer Sehnen der Muskeln der sog. Rotatorenmanschette. Diese bezeichnet die vier Muskeln, die die Schulter ähnlich einer Manschette umhüllen. Im einzelnen sind dies: M. subscapularis (Unterschulterblattmuskel), M. supraspinatus (Obergrätenmuskel), M. infraspinatus (Untergrätenmuskel) und M. terres minor (kleiner runder Muskel). Diese Muskelmanschette dient der Stabilisation der Schulter und ist für die Innen- und Außenrotation sowie teilweise für das seitliche Abspreizen des Arms verantwortlich.
Am häufigsten ist die Supraspinatus-Sehne von einer Rotatorenmanschettenruptur betroffen, da sie direkt unterhalb des Schulterdachs verläuft.
Ursächlich für diese Verletzung ist entweder ein Unfallereignis, typischerweise ein Sturz auf den ausgestreckten Arm, oder aber Verschleißerscheinungen der entsprechenden Sehnen.
Nicht immer werden Symptome bemerkt. Häufig treten jedoch Einschränkungen bei Drehbewegungen und Belastbarkeit des Arms sowie Schmerzen beim Schlafen auf der Schulter auf.
Die Wirbelsäule (lat.: Columna vertebralis) ist das Grundgerüst unseres Körpers. Ihr verdanken wir den aufrechten Gang sowie die Stabilisierung von Kopf und Oberkörper. Sie verbindet alle Teile des Skelettes miteinander und ist die Basis für unsere Bewegungsvielfalt.
Die Wirbelsäule besteht aus 24 Wirbelkörpern, die gemeinsam mit den Wirbelbögen den das Rückenmark umschließenden Spinalkanal bilden. Die Wirbelsäule wird im Wesentlichen in drei Abschnitte untergegliedert: Die oberen sieben Wirbelkörper bilden die Halswirbelsäule (cervicaler Bereich), die anschließenden zwölf Wirbelkörper werden als Brustwirbel (thorakaler Bereich) und die letzten fünf Wirbelkörper als Lendenwirbel (lumbaler Bereich) bezeichnet. Ferner gibt es noch die verschmolzenen Wirbel des Kreuzbeins (sakraler Bereich) und des Steißbeins.
Zwischen den einzelnen Wirbelkörpern befinden sich die Bandscheiben, die die Funktion eines Stoßdämpfers übernehmen und somit die Flexibilität der Wirbelsäule garantieren. Sie ermöglichen Streck-, Beug- und Drehbewegungen und verhindern ein aufeinander Reiben von Knochen auf Knochen.
Im Laufe unseres Lebens wird die Wirbelsäule starken Belastungen ausgesetzt. Mögliche Folge sind Verschleißerkrankungen, die häufig äußerst schmerzhaft sind und oftmals zu erheblichen Bewegungs- und Stabilitätseinschränkungen führen.
Unter einem Bandscheibenvorfall (lat. Prolaps) versteht man die Verschiebung einer Bandscheibe. Dabei treten Teile der betroffenen Bandscheibe durch den stabilisierenden Faserknorpelring hindurch in den Wirbelkanal ein. Ursächlich ist häufig eine Überbelastung oder Fehlbelastung bei bestehender Vorschädigung der Wirbelsäule. Ein Bandscheibenvorfall kann alle Segmente der Wirbelsäule betreffen. Unterschieden wird zwischen einem cervicalen (Bereich Halswirbelsäule), thorakalen (Bereich Brustwirbelsäule) und lumbalen (Bereich Lendenwirbelsäule) Bandscheibenvorfall.
Ein Bandscheibenvorfall äußert sich typischerweise in starken Schmerzen, die teilweise auch in Arme und Beine ausstrahlen. Manchmal treten Empfindungsstörungen (Parästhesien) und Lähmungen als zusätzliche Symptome auf.
Führt eine konservative Behandlung (u.a. Physiotherapie, Chiropraktik) nicht zu einer dauerhaften Linderung der Schmerzen, kann ein operativer Eingriff helfen.
Das jeweilige Operationsverfahren richtet sich nach der Lage des Bandscheibenvorfalls, dem betroffenen Wirbelsäulensegment und dem Ausmaß der bestehenden Schädigung.
Siehe auch: Nukleotomie, Bandscheibenprothese, Wirbelkörperfusion, Nucleoplasty
Eine Spinalkanalstenose bezeichnet eine Einengung des Spinalkanals. Hierbei handelt es sich um eine degenerativ bedingte Erkrankung der Wirbelsäule.
Durch Alterung der Bandscheiben und die langjährige Belastung der kleinen Wirbelgelenke (Facetten) treten Verschleißerscheinungen auf. Folge sind Knochenwucherungen am Rande der Gelenkflächen, die zu einer Verengung des Gelenkspalts und somit zu einer Einengung des Rückenkanals führen. Dies beeinträchtigt vornehmlich die hier verlaufenden Nerven, die für die Sensibilität und Motorik der Beine verantwortlich sind.
Betroffene können in der Regel nur eine begrenzte Strecke schmerzfrei gehen. Auch haben sie typischerweise Beschwerden beim Bergaufgehen und bei längerem Sitzen. Zudem klagen sie häufig über ein Schweregefühl in den Beinen sowie Sensibilitätsstörungen beim Gehen.
Je nach Ausmaß der Beschwerden und Einschränkungen kann ein operativer Eingriff erforderlich sein.
Siehe auch: Dekompression, Nukleotomie, Wirbelkörperfusion
Die Osteochondrose bezeichnet eine Veränderung des Bandscheibenknorpels (griechisch: Knorpel - chondron) mit einhergehender Auswirkung auf die angrenzenden knöchernen Wirbelkörper (griechisch: Knochen - osteon).
Hervorgerufen wird diese degenerative Erkrankung durch den Verschleiß der Bandscheiben, der in der Regel durch eine dauerhafte Überbelastung hervorgerufen wird. Zudem unterliegen die Bandscheiben natürlichen Alterungsprozessen, die zu einem Verlust der Elastizität und der Höhe führen. Aufgrund dessen büßen sie zunehmend ihre Funktion als „Stoßdämpfer“ ein.
Durch den Höhen- und Elastizitätsverlust werden die angrenzenden Wirbelkörper stärker belastet und die Stabilität des betroffenen Bewegungssegments beeinträchtigt. Die Wirbelkörper reagieren hierauf mit einer Zunahme der Knochendichte.
Abhängig von ihrer Lokalisation bewirken die veränderten Wirbelkörper Nacken- oder Kreuzschmerzen und führen zu einer Verspannung der Muskulatur. Bei fortschreitender Erkrankung kann es zu einer Einengung des Spinalkanals (Spinalkanalstenose) kommen.
Die Wirbelsäule ist im Laufe des Lebens vielen Belastungen ausgesetzt, die degenerative Veränderungen auslösen können. Diese können im zunehmenden Alter zu einer Instabilität von einzelnen Abschnitten der Wirbelsäule führen.
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