Zentrallabor
Das Zentrallabor ist für die labormedizinische Versorgung der ambulanten und stationären Patienten aller Kliniken des Lukaskrankenhauses und der Rheintor Klinik zuständig. Darüber hinaus versorgt das Zentrallabor die Patienten mit Blutkonserven und anderen Spezialpräparaten, die vom Deutschen Roten Kreuz Blutspendedienst West in Breitscheid hergestellt und geliefert werden. Das Blutdepot und das immunhämatologische des Lukaskrankenhauses und der Rheintor Klinik unterstehen dem Leiter des Zentrallabors.
Rund eine Million diagnostische Untersuchungen werden jährlich im Zentrallabor des Lukaskrankenhauses ausgeführt. Die Analysen der höchst unterschiedlichen Proben bilden einen unerlässlichen Bestandteil für die Diagnose und Therapie der Patienten. Um das umfangreiche Untersuchungsspektrum der Labordiagnostik abdecken zu können, steht dem Zentrallabor eine moderne Ausstattung mit allen notwendigen Geräten zur Verfügung. Die Bandbreite der Untersuchungen und Analysen reicht von der klinischen Chemie über die Hämatologie bis zur Mikrobiologie.
Zum Bereich der klinischen Chemie gehören unter anderem Untersuchungen zur Bestimmung des Blutzuckers, des Fettstoffwechsels und zur Diagnostik des Herzinfarkts. Auch Untersuchungen zum Nachweis von Leberentzündungen (Hepatitis) sowie von Störungen der Nierenfunktion und des Eisenstoffwechsels gehören in das Gebiet der klinischen Chemie.
In der Immunologie werden spezielle Eiweiße im Blut oder im Urin untersucht. Diese sind von Bedeutung beispielsweise bei der Diagnostik von Allergien, entzündlichen Erkrankungen, Rheumatismus und angeborenen Immundefekten. Bei der Virusdiagnostik handelt es sich um den Nachweis von Viren und Antikörpern gegen die entsprechenden Erreger. Auf diese Weise werden unter anderem die verschiedenen Formen der Leberentzündung (Hepatitis A, B und C) sowie Immunschwächekrankheiten wie HIV nachgewiesen.
Die Methoden der Tumordiagnostik beruhen auf der Tatsache, dass eine Vielzahl von Tumoren Zellen oder andere Stoffe ins Blut abgeben. Diese Stoffe sind in der Mehrzahl charakteristisch für bestimmte Tumore und eignen sich deshalb als Grundlage einer genauen Diagnose. Auf dieser Grundlage kann dann die Festsetzung der Therapie erfolgen. In der Hämatologie untersucht man Art und Anzahl der im Blut vorkommenden Zellen, zum Beispiel die roten und weißen Blutkörperchen. Diese Untersuchungen sind für alle entzündlichen Erkrankungen, bei Tumoren des Blutes (Leukämien) und zur Therapie von Tumoren anderer Organe unerlässlich. Unter Hämostaseologie versteht man die Lehre von der Blutgerinnung. Zur Beurteilung der Gerinnungsfähigkeit werden verschiedene Gerinnungsfaktoren untersucht, denn auf diese Weise können angeborene und erworbene Störungen der Blutgerinnung festgestellt werden. Außerdem sind diese Untersuchungen notwendig zur Kontrolle verschiedener therapeutischer Maßnahmen, beispielsweise bei der Behandlung mit Vitamin-K-Antagonisten. In der Blutbank schließlich werden die Blutgruppen bestimmt und auf eventuell vorhandene Antikörper untersucht. Außerdem wird hier die Verträglichkeit von Blutkonserven für den Patienten getestet.
In der Urin- und Stuhldiagnostik wird der Urin mit Teststreifen, mit dem Mikroskop und mit chemischen Methoden untersucht. Diese Untersuchungen dienen der Erkennung von Erkrankungen der Niere und der Leber sowie von Diabetes. Die parasitologische Diagnostik besteht überwiegend in der Untersuchung des Blutes auf Malariaerreger sowie Wurmeier im Stuhl. In der Mikrobiologie werden beispielsweise Blut, Urin, Abstriche oder Stuhl auf das Vorhandensein von Bakterien untersucht. Nach dem Nachweis bakterieller Krankheitserreger wird darüber hinaus getestet, welche Medikamente (Antibiotika) für eine wirksame Therapie geeignet sind.